Am 30.11.10 waren wir von Turangi, wo wir diese einzigartige
Bergwanderung gemacht hatten, bequem im Bus nach Wellington gefahren, wo wir
gegen Abend ankamen. Was für eine Erleichterung das doch ist einmal nicht
darauf hoffen zu müssen, dass ein Auto vorbeikommt und dich mitnimmt. Hier
konnten wir mit dem Gesicht gegen die Scheibe des Buses gepresst mehr oder
weniger gemütlich dösen.
In Wellington angekommen sah man, obwohl es bereits dunkel
war hunderte Banner, die die Hobbit-Premiere ankündigten. Das Bild, welches uns
vom Bus aus auf die Stadt geboten wurde war sehr eindrucksvoll und hätte in
diesem Moment nahezu jeder Küstenstadt Konkurrenz machen können. Die Stadt
schmiegte sich an die sichelförmige Küste und deren angrenzenden Bergen an.
Hinzu kamen all die Lichter von den Häusern der Wellingtonians
(Wellington-Bewohner).
So ging es für uns also in unser Hostel um ein wenig zu
schlafen bis wir dann am nächsten Tag den Mount Victoria, dem höchsten
Aussichtspunkt in Wellington bestiegen um die Stadt in ihrem Maßstab voll und
ganz erfassen zu können. Das Wetter war auf unserer Seite und mit der
Unterstützung eines Chores neben dem Aussichtspunkt plus der Aussicht selbst
war es den Aufstieg voll und ganz wert gewesen. Wie in der Nacht zuvor und
natürlich besser konnte man nun die Stadt als Ganzes betrachten.
Im Gegensatz zu Auckland war die Population eher auf ein Zentrum ausgerichtet und nicht so verstreut gewesen. Deshalb kamen einem die Straßen auch manchmal etwas voller vor. Wenn man entlang des Hafens spazierte verspürte man diesen südländischen Flair, welcher von dem Baustil der Häuser und des ganzen Drumherums ausging.
Im Gegensatz zu Auckland war die Population eher auf ein Zentrum ausgerichtet und nicht so verstreut gewesen. Deshalb kamen einem die Straßen auch manchmal etwas voller vor. Wenn man entlang des Hafens spazierte verspürte man diesen südländischen Flair, welcher von dem Baustil der Häuser und des ganzen Drumherums ausging.
Etwas verschwitzt ging es für uns daraufhin in das größte
Museum Wellingtons – das „Te Papa“, welches sich über vier Stockwerke
erstreckte und vom Boden bis zur Decke vollgestopft mit Wissen über die
Geschichte Neuseelands, die Kultur der Maori (neuseeländische Eingeborene), der
Erdbeben und Vulkanen war. Aufbereitet wurde das Ganze mit ausgefeilten
technischen Mitteln, die das ganze spannend und interessant machten. Damit war
ich vom Erfindergeist und der Kreativität der Macher des Museums vollends
begeistert gewesen. Da waren drei bis vier Stunden wie im Flug vergangen!
Beispielsweise gab es eine kleine Hütte, die ein kleines Haus einer Familie repräsentieren sollte. Drinnen angekommen stand man in einem möblierten Wohnzimmer inklusive Fernseher, der noch eine Schlüsselrolle spielen sollte. Zunächst hörte man Nachrichten von vor 20 Jahren. Plötzlich begann es zu ruckeln, zu wackeln, man hörte Geschirr zerbrechen und eine Frau, die ganz hysterisch zu ihrem Mann schrie, dass sie schleunigst weg müssten. Bei dieser Erdbebensimulation lief es einem kalt den Rücken hinunter. Eine andere sehr coole technische Verspieltheit bot „The Wall“, eine interaktive Wand auf die man mit „Wands“ (Zauberstäbe) Fotos, Videos oder Schrift mit extra Computern veröffentlichen und diese dann auf der Wand animieren/vergrößern/bemalen konnte.
Selbst Hologrammvorführungen, die Geschichten über die Maori erzählten gab es. Und das war noch längst nicht alles gewesen, ich könnte noch einiges mehr aufzählen. Also wer einmal dort ist sollte sich schleunigst in das Museum bewegen – Empfehlung!!!
Beispielsweise gab es eine kleine Hütte, die ein kleines Haus einer Familie repräsentieren sollte. Drinnen angekommen stand man in einem möblierten Wohnzimmer inklusive Fernseher, der noch eine Schlüsselrolle spielen sollte. Zunächst hörte man Nachrichten von vor 20 Jahren. Plötzlich begann es zu ruckeln, zu wackeln, man hörte Geschirr zerbrechen und eine Frau, die ganz hysterisch zu ihrem Mann schrie, dass sie schleunigst weg müssten. Bei dieser Erdbebensimulation lief es einem kalt den Rücken hinunter. Eine andere sehr coole technische Verspieltheit bot „The Wall“, eine interaktive Wand auf die man mit „Wands“ (Zauberstäbe) Fotos, Videos oder Schrift mit extra Computern veröffentlichen und diese dann auf der Wand animieren/vergrößern/bemalen konnte.
Selbst Hologrammvorführungen, die Geschichten über die Maori erzählten gab es. Und das war noch längst nicht alles gewesen, ich könnte noch einiges mehr aufzählen. Also wer einmal dort ist sollte sich schleunigst in das Museum bewegen – Empfehlung!!!
Bereits zwei Wochen ist es schon wieder her, dass wir bei
unserer Gastfamilie in Martinborough angekommen waren. Heute ist unser letzter
Tag hier, morgen geht’s ein paar Kilometer weiter zur nächsten.
Die Gastfamilie hier war ein homosexuelles Paar (ohne
Kinder), die beide neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Regierung
Wellingtons eigenes Olivenöl herstellten. Folglich besaßen die beiden ein
beachtliches Stück Land mit einigen Olivenbäumen. Rund um’s Haus gab es da
natürlich einiges an Arbeit zu erledigen. Da waren Leute wie wir herzlich
willkommen! Da sie bis vor einiger Zeit ein B&B geführt hatten war genug
Platz da um mehr als zwei Helfer aufzunehmen. Deshalb war neben uns noch ein
schwedisches Pärchen dort. So arbeiteten wir also zu viert, lernten uns gut
kennen und veranstalteten unter anderem auch einen schwedischen Abend mit
schwedischem 3-Gänge-Menü bestehend aus
typischen Gerichten, Power-Point-Präsentation mit typisch schwedischen Dingen
und schwedischer Musik.
Das deutsche Pendant dazu gab es dann einen Tag später. Für uns als relativ unerfahrene Köche war das natürlich mehr als eine Herausforderung, die wir jedoch ganz gut meisterten. Es gab: Toast mit Salami und Käse überbacken, als Hauptspeise Bauernfrühstück und zum Abschluss einen typischen neuseeländischen Pudding. Okey, ja so deutsch war das ganze nicht aber immerhin hatte es allen Beteiligten geschmeckt (jedenfalls hatten sie das behauptet).
Das sind die beiden Schweden
Das deutsche Pendant dazu gab es dann einen Tag später. Für uns als relativ unerfahrene Köche war das natürlich mehr als eine Herausforderung, die wir jedoch ganz gut meisterten. Es gab: Toast mit Salami und Käse überbacken, als Hauptspeise Bauernfrühstück und zum Abschluss einen typischen neuseeländischen Pudding. Okey, ja so deutsch war das ganze nicht aber immerhin hatte es allen Beteiligten geschmeckt (jedenfalls hatten sie das behauptet).
Gleich nach den ersten paar Tagen dort hatten wir auch bald
unsere Spitznamen weg. Mein Bruder war „Body for a gym“ (Körper als
Fitnessstudio) und ich war „Body for a piano“ (was auch immer) deshalb da mein
Bruder ein Buch besitzt mit dem er in Neuseeland trainiert, welches den
englischen Titel „You are your own gym“ besitzt. Mein Spitzname gründete
darauf, dass ich die Gelegenheit genutzt hatte, dass sie im Besitz eines
E-Pianos waren und gelegentlich darauf „herumgeklimpert“ hatte.
Nach einigen Tagen etwas härterer Arbeit als sonst hieß es
das wir helfen könnten ein paar Schafe
in die Koppel zu treiben weil sie am nächsten Tag geschort werden sollten. Weil
das ganze etwas sehr spontan war und wenig Zeit blieb sich umzuziehen
geschweige denn die Schuhe zu wechseln stolperte ich also mit meinen
wundervollen Flip Flops über die Weide und versuchte mithilfe wilder
Gestikulation die Schafe in die Richtung zu bewegen in die ich sie bewegen
wollte. Da gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Der Großteil war
schnell gefangen, einige Rabauken entkamen aber immer wieder bis wir diese
letztlich mithilfe der erfahrenen Hirtin Jills (hauptberufliche Anwältin)
einfingen. Was für ein Job! Völlig außer Atem aber doch glücklich über das
einzigartige Ereignis fielen wir daraufhin schnell ins Bett nicht im geringsten
ahnend was uns morgen erwarten würde.
Die meisten werden wohl wissen was da kam. Genau, die Wolle
der Schafe musste ab. Und wir waren hautnah dabei, halfen zunächst bei dem
ordnen der Schafe welche zuerst geschort werden sollten. Dabei durfte man nicht
gerade zimperlich sein die Schafe etwas derbe anzugreifen oder gar gegen deren
Willen zu zerren. Bei 35 Schafen war das ganze auch etwas anstrengend.
So wurde also ein Schaf nach dem anderen geschort. Die meisten Zuschauer verloren bald die Lust und gingen – bis auf Mikael, der Schwede und ich, der Deutsche. Wir blieben bis zum bitteren Ende! Das schätzte Jills sehr.
Da ich ihr dabei half die Wolle zu sortieren und alle Schafe wieder zurück in die Koppel zu zerren bot sie mir an selbst ein Schaf zu scheren. Da würde ich doch nicht nein sagen! Also ging es daran mit dem Schergerät möglichst viel Wolle abzuschaben, was sich doch durchaus einfacher herausstellte als gedacht.
Nach meinem Job meinte Jills nur „He’s a natural! He’s a natural!“ (Er ist ein Naturtalent).
Sie meinte ich könnte zur neuseeländischen Meisterschaft in Wellington nächstes Jahr im Februar kommen. Dort würde sie mir ein paar Tricks zeigen. Was mir zu dem ganzen einfällt? 100 % Neuseeland, ganz klar.
So wurde also ein Schaf nach dem anderen geschort. Die meisten Zuschauer verloren bald die Lust und gingen – bis auf Mikael, der Schwede und ich, der Deutsche. Wir blieben bis zum bitteren Ende! Das schätzte Jills sehr.
Eine der Arbeiten, die ich zu tun hatte
Da ich ihr dabei half die Wolle zu sortieren und alle Schafe wieder zurück in die Koppel zu zerren bot sie mir an selbst ein Schaf zu scheren. Da würde ich doch nicht nein sagen! Also ging es daran mit dem Schergerät möglichst viel Wolle abzuschaben, was sich doch durchaus einfacher herausstellte als gedacht.
Ja, das bin ich und ja, das Schaf hat es überlebt
Nach meinem Job meinte Jills nur „He’s a natural! He’s a natural!“ (Er ist ein Naturtalent).
Jills in ihrem Element
Sie meinte ich könnte zur neuseeländischen Meisterschaft in Wellington nächstes Jahr im Februar kommen. Dort würde sie mir ein paar Tricks zeigen. Was mir zu dem ganzen einfällt? 100 % Neuseeland, ganz klar.
Der kleine Ort in dem wir lebten war nicht unbekannt in
Neuseeland. Martinborough ist sehr berühmt für seine vielen Weinanbaugebiete.
Es gab organisierte Busfahrten, die am Tag verschiedene Weingute ansteuerten
und den Leuten „wine tastings“ (Weinproben) anboten. Wir, die bei Einheimischen
lebten konnten ganz bequem mit dem Fahrrad all die Weinanbaugebiete erkunden
und verschiedenste Weine probieren ohne so viel Geld ausgeben zu müssen.
Oftmals verlangte das Weingut eine Pauschale von 5$, die jedoch beim Kauf eines
Weines vom Weinpreis abgezogen werden würde. Alles in allem also ein gutes
Angebot. Man erfuhr viel über die produzierten Weine und konnte noch seinen
Gaumen verwöhnen.
Gleich am ersten
Wochenende bei der Gastfamilie ging es für uns zum Cape Palliser, wo sich ein
wunderschöner Leuchtturm befand. Leider konnte man nicht einfach so ganz bequem
mit dem Auto bis zum Leuchtturm fahren. Da musste man schon noch einige Stufen
harter Arbeit bewältigen! Der Ausblick und das Gefühl von Freiheit entlohnte
jedoch dafür reichlich. Sogar Robben konnten wir beobachten! Man durfte ihnen
jedoch nicht den Fluchtweg abschneiden oder zu nahe kommen. Ansonsten fühlten
sie sich zu eingeengt. Und ganz wichtig: Robben ruhen sich gerne zwischen
Felsen auf. Da lief ich also zwischen den Felsen entlang und genoss die frische
Seeluft bis ich plötzlich ein Röcheln vor mir vernahm. Da war sie, eine riesige
Robbe. Ruhig bleiben, Max. Vorsichtig ging ich von ihr weg bis ich außer
Reichweite von ihr war. Schließlich konnte ich wieder ruhig atmen.
Neben den schönen Ausflügen gab es natürlich auch einiges an
Arbeit zu tun. Jeden Tag (ohne freien Tag in der Woche) mussten wir fünf
Stunden am Tag verschiedenste Arbeiten rund um’s Haus erledigen: Rasenmähen,
einen Weg zum Fluss von meterhohem Gras und Gestrüpp schaffen, die Dachrinnen
reinigen, Fenster reinigen und noch einiges mehr. Bedingt durch meinen
Heuschnupfen war die Arbeit als wir einen Weg zum Fluss schaffen mussten wohl
die härteste Arbeit gewesen.
Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass es mir trotz der harten Arbeit eines der besten neuseeländischen Erfahrungen gebracht hatte. Auf einen Neuseeländer kommen ca. 10 Schafe, das macht 40 Millionen Schafe in ganz Neuseeland. Und ich durfte eines davon scheren. :D
Bis zum nächsten Mal,
Liebe Grüße
euer Max J
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