Freitag, 28. Dezember 2012

Santa Clause is coming...


Da sitze ich, schaue aus dem Fenster. Es ist sonnig, den ganzen Tag über schon. Und heiß. Sehr heiß. Und denke gerade über die letzten zwei Wochen nach. Immer wieder bin ich in solchen Momenten erstaunt, was man doch in so kurzer Zeit alles erleben kann . Gerade einmal zwei Wochen sind wir jetzt bei unserer neuen Gastfamilie, nur eine Straße weiter von unserer letzten entfernt. Und mir kommt es so vor, als ob das schon so viel länger zurückläge. Bereits drei Monate sind wir nun schon unterwegs und es kommt mir so viel länger vor. Nahezu kein Tag glich dem anderen. Und so war es auch wieder hier gewesen.

Am  siebten Dezember holte uns unsere Gastmutter Katherine, die zusammen mit ihrem Mann ein Weingut betreibt und selbst verschiedenste Weinsorten, wie Sauvignon Blanc, Pinot Noir oder Sparkling Wine (Sekt) herstellt bei unserer vorigen Gastfamilie ab. Mit kessem Kurzhaarschnitt kam sie uns mit einem Lächeln entgegen und brachte uns zu ihrem Haus. Dort angekommen wurden uns gleich alle vorgestellt: da wären Katherine und ihr Mann Jeremy und ihre Kinder Gabriel und Grace. Gleich zu Beginn hielt uns Katherine super gesunde Muffins unter die Nase, die wir dankend annahmen. Gesund kann so lecker sein! Nach den zwei Wochen hätte ich diese Aussage ergänzt durch „zumindest in Maßen“. Hier war beinahe alles zu gesund, was durchaus eine neue Erfahrung war ich aber wahrscheinlich nicht darauf zurückkommen würde.



Gleich noch an diesem Tag lernten wir viel über die Weinherstellung. Wir besuchten die Weinerei, sahen die Reifefässer und die Fermentierungsbehälter und schauten uns ebenfalls die Flaschenabfüllstation an.



Danach ging es auch gleich auf’s Feld um noch ein paar Stunden Weinranken auszurichten. Die Weinherstellung ist auf jeden Fall kein leichtes Geschäft. Es gibt viele Faktoren, die den Wein gut oder schlecht machen können. Das beginnt schon bei der Sonneneinstrahlung auf die Weinpflanzen oder der Nährstoffgehalt des Bodens. Will man nach der Reifung der Weinpflanzen ganze Früchte fermentieren oder nicht? Wie lang will man den Wein lagern? Welches Holz für die Fässer möchte man verwenden? All diese Fragen muss man sich stellen, definitiv eine Wissenschaft für sich. Wie erleichternd oder niederschmetternd muss es da sein, wenn man dann das Endprodukt nach monate- oder jahrelanger Schufterei schließlich das Endprodukt probiert?  Jedenfalls war Katherine die Erleichterung ins Gesicht geschrieben gewesen, als sie mit uns eine Flasche des kürzlich fertig gewordenen Weins geöffnet hatte.

Nach diesem sehr abwechslungsreichen Arbeitstag wurde es sehr viel eintöniger. Das Ausrichten der Weinranken an Drähten war unsere Hauptaufgabe, die uns die kompletten zwei Wochen verfolgte. Mit Musik im Ohr war das ganze doch recht erträglich und die Aussicht auf den kühlen Pool mit Trampolin (sicher habt ihr schon mein gepostetes Bild bei facebook gesehen) ließ alle Langeweile bei der Arbeit vollkommen verschwinden. Tage an denen wir drei bis vier Mal in den Pool sprangen waren da keine Seltenheit, da nun so gut wie jeder Tag sehr heiß war.

Das selbe Setting nur mit anderer Pose :)

Da die Kinder Ferien hatten war das für uns natürlich ein Vorteil, weil wir zwangsläufig viel unternahmen – schließlich wollen die Kinder ja auch auf Trab gehalten werden. Also hieß es das eine Mal gemütliches Schippern im Kayak auf dem örtlichen Fluss.

Da ja Weihnachten kurz bevor stand durfte auch keine  Weihnachtsfeier bei Bekannten der Familie fehlen (mit ebenfalls einigen netten Deutschen und gutem Thai-Essen, so viel man essen konnte).



Oder aber auch die Erkundung einer Glühwürmchen-Höhle blieb nicht aus. Beim zweiten Versuch, nachdem der erste wegen zu hohem Wasserstand gescheitert war, wateten wir mit „Kupplamp“ vorsichtig durch den unterirdischen Fluss, bedacht darauf nicht mit dem Kopf an die niedrige Höhlendecke zu stoßen. Wie bei der letzten Höhlenerkundung in den Waitomo Caves wurde auch hier wieder gesungen – schon wieder kamen wir auf das gute alte „Oh Tannenbaum“ zurück.



Eines Abends dann begann unser Gastvater spontan auf der Ukulele ein wenig herumzuzupfen, woraufhin sein Sohn einstimmte und Katherine mit ihrer Stimme das ganze komplettierte. Gleich war uns klar: eine sehr musikalische Familie! Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen und so brachte uns Jeremy „Stille Nacht“ auf der Ukulele bei. Es ist garnicht so schwer, versucht es einfach mal! Bereits nach zehn Minuten war ein erheblicher Fortschritt erkennbar! Da übten wir also fast jeden Tag fleißig und wurde immer besser, hatten auch ganz spontane Musik-Abende, wo die ganze Familie zusammen kam und mit uns „jammte“ bis dann von einer Musiknacht im Ort (Martinborough) stattfinden sollte, wo sich ein paar wenige Leute versammelten und jeder etwas vorspielte. Mit leichten Andeutungen wurde uns klar, dass wir da auch mitmachen sollten. Solange wir etwas mit den Gasteltern aufführten war das ja kein Problem… aber leider standen wir schließlich alleine da! Ja, reingelegt hatten sie uns! Trotzdem war es ein Spaß! Wir waren mit Abstand die schlechtesten :D dafür waren die anderen um so besser^^




Eines Tages sahen wir in der Ecke ein Luftgewehr stehen und fragten natürlich, ob wir denn nicht einmal schießen dürften. Dafür fertigten wir uns einen Eimer mit besonders schiefer Zielscheibe an und schossen darauf aus sicherer Entfernung. Zunächst war ungewohnt doch nach ein paar Schüssen machte es richtig Spaß – ich traf sogar zwei Mal ins Schwarze! Neben den Spielereien mit solch einer Waffe war es eigentlich dazu gedacht Hasen zu jagen, die über das offene Feld flitzten. Und tatsächlich schaffte es doch Jeremy eines Morgens einen zu schießen. Da komme ich also schlaftrunken hinausgewatschelt und sehe Jeremy, wie er gerade den blutigen Hase zerlegt – guten Appetit! Der wurde dann auch gleich zum Mittag verspeist. Ein wenig gewöhnungsbedürftig war diese ganze Prozedur allemal!



Einige Male führte unser Weg auch in die Kirche zum Gottesdienst. Für unsere Gastfamilie war das ein sonntägliches Ritual obwohl keiner davon gläubig war, was mich doch stutzen ließ. Das erste Mal sahen wir im Gemeindehaus ein kleines Krippenspiel von Kleinkindern gespielt. Es war doch erstaunlich, wie die Geschichte von Jesus mit dem Weihnachtsmann vermischt wurde und sich wirklich niemand darum scherte!
Das Gotteshaus war sehr klein, es gab keine Orgel, weshalb die „eindrucksvolle, erhabene Atmosphäre“ schlichtweg  nicht existierte, wie man das aus alten prunkvollen Kirchen kennt aber natürlich kein Muss ist. Dafür war es sehr familär. Bei dem zweiten von uns besuchten Gottesdienst wurde abwechseln gesungen und Bibelverse zitiert.






Einen Spieleabend in der örtlichen Kneipe gab’s auch mal. Dort kamen Brettspielbegeisterte zusammen und es wurde „Gambit 7“ gespielt, wo Fragen gestellt wurden und man sich eine Antwort ausdenken musste und schließlich auf eine der Antworten mit Chips setzen musste.

Was wären zwei Wochen in Neuseeland ohne Wandern? Es ist einfach immer wieder fantastisch zu sehen, wie nahe fast jeder Neuseeländer an Nationalparks lebt! Da fuhren wir eine halbe Stunde und fanden uns am Rande eines atemberaubenden wieder!  Regenwaldfeeling en masse sag ich nur!




Und schließlich kehrte Weihnachten ein. Die Familie hatte uns den Vorschlag gebracht einfach über Weihnachten bis zum 31. In ihrem Haus zu wohnen und dort Weihnachten zu feiern. Sie könnten leider nicht mit uns feiern weil sie wegfahren würden. Diesen Vorschlag nahmen wir natürlich dankend an! Weihnachtsfeeling wollte jedoch nicht wirklich aufkommen, trotz eines Weihnachtsbaumes.



Zum Weihnachtsabend gab es leckere Burger und als Nachspeise einen Vanillepudding, ergänzt durch den wunderschönen Ausblick auf die angrenzenden Berge. Gleich danach schauten wir uns den schönsten Weihnachtsfilm an, den es gibt:“Die Muppets Weihnachtsgeschichte“. Die Weihnachtsfeiertage gingen ruhig vorbei, wir genossen die Ruhe und schliefen viel und erholten uns prima von den Anstrengungen von den vergangenen Monaten, sodass wir im neuen Jahr wieder voll durchstarten können! Zum ersten Feiertag, also dem "Christmas Day", der ja eigentlich gefeiert wird, hatten wir die Möglichkeit ein leckeres Weihnachtsessen bei Bekannten der Familie zu genießen. Dieser Tag war besonders heiß gewesen, deshalb hielten wir uns nicht lange beim Essen auf und sprangen bald in den Pool, der jedoch auch nicht sonderlich erfrischend war - immerhin war es nass. Was für ein merkwürdiges Gefühl das doch ist an Weihnachten im Pool umher zu schwimmen und dabei die unglaubliche Hitze auf seinem Gesicht zu spüren.

Mhhh lecker Hühnchen :)

Und was ich zu Weihnachten bekommen habe? Von meinem Bruder das typisch neuseeländische Kochbuch „Edmond’s Cookery Book“ und eine Ukulele von der Gastfamilie – besser geht’s ja kaum!

Kulinarische Einlagen bot uns Jeremy! Er zeigte uns das eine Mal wie man Sushi zubereitet, das andere Mal wie man sich "Roster" selbst macht.


Ich hoffe ihr konntet ebenfalls eure Weihnachten genießen. Ich wünsche euch einen frohen Rutsch ins neue Jahr und bleibt anständig J

Bis denne,
der Zipfelmützenträger

PS.: Am dritten Advent sahen wir uns die Weihnachtsparade im Ort an. Ist das nicht süß?^^


Und das hier passierte uns als wir auf dem Weg zur Glühwürmchen-Höhle waren...

Was jetzt? Einfach durchrollen, die gehen schon weg :D

Montag, 10. Dezember 2012

100% Neuseeland

Ich kann euch sagen, Schafe über die Weide treiben ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Das ist nicht so einfach wie es vielleicht aussieht. Wie wir dazu gekommen sind bedarf es einer etwas längeren Vorgeschichte…
Am 30.11.10 waren wir von Turangi, wo wir diese einzigartige Bergwanderung gemacht hatten, bequem im Bus nach Wellington gefahren, wo wir gegen Abend ankamen. Was für eine Erleichterung das doch ist einmal nicht darauf hoffen zu müssen, dass ein Auto vorbeikommt und dich mitnimmt. Hier konnten wir mit dem Gesicht gegen die Scheibe des Buses gepresst mehr oder weniger gemütlich dösen.
In Wellington angekommen sah man, obwohl es bereits dunkel war hunderte Banner, die die Hobbit-Premiere ankündigten. Das Bild, welches uns vom Bus aus auf die Stadt geboten wurde war sehr eindrucksvoll und hätte in diesem Moment nahezu jeder Küstenstadt Konkurrenz machen können. Die Stadt schmiegte sich an die sichelförmige Küste und deren angrenzenden Bergen an. Hinzu kamen all die Lichter von den Häusern der Wellingtonians (Wellington-Bewohner).



So ging es für uns also in unser Hostel um ein wenig zu schlafen bis wir dann am nächsten Tag den Mount Victoria, dem höchsten Aussichtspunkt in Wellington bestiegen um die Stadt in ihrem Maßstab voll und ganz erfassen zu können. Das Wetter war auf unserer Seite und mit der Unterstützung eines Chores neben dem Aussichtspunkt plus der Aussicht selbst war es den Aufstieg voll und ganz wert gewesen. Wie in der Nacht zuvor und natürlich besser konnte man nun die Stadt als Ganzes betrachten.



Im Gegensatz zu Auckland war die Population eher auf ein Zentrum ausgerichtet und nicht so verstreut gewesen. Deshalb kamen einem die Straßen auch manchmal etwas voller vor. Wenn man entlang des Hafens spazierte verspürte man diesen südländischen Flair, welcher von dem Baustil der Häuser und des ganzen Drumherums ausging.
Etwas verschwitzt ging es für uns daraufhin in das größte Museum Wellingtons – das „Te Papa“, welches sich über vier Stockwerke erstreckte und vom Boden bis zur Decke vollgestopft mit Wissen über die Geschichte Neuseelands, die Kultur der Maori (neuseeländische Eingeborene), der Erdbeben und Vulkanen war. Aufbereitet wurde das Ganze mit ausgefeilten technischen Mitteln, die das ganze spannend und interessant machten. Damit war ich vom Erfindergeist und der Kreativität der Macher des Museums vollends begeistert gewesen. Da waren drei bis vier Stunden wie im Flug vergangen!
Beispielsweise gab es eine kleine Hütte, die ein kleines Haus einer Familie repräsentieren sollte. Drinnen angekommen stand man in einem möblierten Wohnzimmer inklusive Fernseher, der noch eine Schlüsselrolle spielen sollte. Zunächst hörte man Nachrichten von vor 20 Jahren. Plötzlich begann es zu ruckeln, zu wackeln, man hörte Geschirr zerbrechen und eine Frau, die ganz hysterisch zu ihrem Mann schrie, dass sie schleunigst weg müssten. Bei dieser Erdbebensimulation lief es einem kalt den Rücken hinunter. Eine andere sehr coole technische Verspieltheit bot „The Wall“, eine interaktive Wand auf die man mit „Wands“ (Zauberstäbe) Fotos, Videos oder Schrift mit extra Computern veröffentlichen und diese dann auf der Wand animieren/vergrößern/bemalen konnte.



Selbst Hologrammvorführungen, die Geschichten über die Maori erzählten gab es. Und das war noch längst nicht alles gewesen, ich könnte noch einiges mehr aufzählen. Also wer einmal dort ist sollte sich schleunigst in das Museum bewegen – Empfehlung!!!
Bereits zwei Wochen ist es schon wieder her, dass wir bei unserer Gastfamilie in Martinborough angekommen waren. Heute ist unser letzter Tag hier, morgen geht’s ein paar Kilometer weiter zur nächsten.
Die Gastfamilie hier war ein homosexuelles Paar (ohne Kinder), die beide neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit in der Regierung Wellingtons eigenes Olivenöl herstellten. Folglich besaßen die beiden ein beachtliches Stück Land mit einigen Olivenbäumen. Rund um’s Haus gab es da natürlich einiges an Arbeit zu erledigen. Da waren Leute wie wir herzlich willkommen! Da sie bis vor einiger Zeit ein B&B geführt hatten war genug Platz da um mehr als zwei Helfer aufzunehmen. Deshalb war neben uns noch ein schwedisches Pärchen dort. So arbeiteten wir also zu viert, lernten uns gut kennen und veranstalteten unter anderem auch einen schwedischen Abend mit schwedischem 3-Gänge-Menü  bestehend aus typischen Gerichten, Power-Point-Präsentation mit typisch schwedischen Dingen und schwedischer Musik.

Das sind die beiden Schweden


Das deutsche Pendant dazu gab es dann einen Tag später. Für uns als relativ unerfahrene Köche war das natürlich mehr als eine Herausforderung, die wir jedoch ganz gut meisterten. Es gab: Toast mit Salami und Käse überbacken, als Hauptspeise Bauernfrühstück und zum Abschluss einen typischen neuseeländischen Pudding. Okey, ja so deutsch war das ganze nicht aber immerhin hatte es allen Beteiligten geschmeckt (jedenfalls hatten sie das behauptet).
Gleich nach den ersten paar Tagen dort hatten wir auch bald unsere Spitznamen weg. Mein Bruder war „Body for a gym“ (Körper als Fitnessstudio) und ich war „Body for a piano“ (was auch immer) deshalb da mein Bruder ein Buch besitzt mit dem er in Neuseeland trainiert, welches den englischen Titel „You are your own gym“ besitzt. Mein Spitzname gründete darauf, dass ich die Gelegenheit genutzt hatte, dass sie im Besitz eines E-Pianos waren und gelegentlich darauf „herumgeklimpert“ hatte.
Nach einigen Tagen etwas härterer Arbeit als sonst hieß es das wir helfen  könnten ein paar Schafe in die Koppel zu treiben weil sie am nächsten Tag geschort werden sollten. Weil das ganze etwas sehr spontan war und wenig Zeit blieb sich umzuziehen geschweige denn die Schuhe zu wechseln stolperte ich also mit meinen wundervollen Flip Flops über die Weide und versuchte mithilfe wilder Gestikulation die Schafe in die Richtung zu bewegen in die ich sie bewegen wollte. Da gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Der Großteil war schnell gefangen, einige Rabauken entkamen aber immer wieder bis wir diese letztlich mithilfe der erfahrenen Hirtin Jills (hauptberufliche Anwältin) einfingen. Was für ein Job! Völlig außer Atem aber doch glücklich über das einzigartige Ereignis fielen wir daraufhin schnell ins Bett nicht im geringsten ahnend was uns morgen erwarten würde.
Die meisten werden wohl wissen was da kam. Genau, die Wolle der Schafe musste ab. Und wir waren hautnah dabei, halfen zunächst bei dem ordnen der Schafe welche zuerst geschort werden sollten. Dabei durfte man nicht gerade zimperlich sein die Schafe etwas derbe anzugreifen oder gar gegen deren Willen zu zerren. Bei 35 Schafen war das ganze auch etwas anstrengend.



 So wurde also ein Schaf nach dem anderen geschort. Die meisten Zuschauer verloren bald die Lust und gingen – bis auf Mikael, der Schwede und ich, der Deutsche. Wir blieben bis zum bitteren Ende! Das schätzte Jills sehr.

Eine der Arbeiten, die ich zu tun hatte


Da ich ihr dabei half die Wolle zu sortieren und alle Schafe wieder zurück in die Koppel zu zerren bot sie mir an selbst ein Schaf zu scheren. Da würde ich doch nicht nein sagen! Also ging es daran mit dem Schergerät möglichst viel Wolle abzuschaben, was sich doch durchaus einfacher herausstellte als gedacht.

Ja, das bin ich und ja, das Schaf hat es überlebt


Nach meinem Job meinte Jills nur „He’s a natural! He’s a natural!“ (Er ist ein Naturtalent).

Jills in ihrem Element


Sie meinte ich könnte zur neuseeländischen Meisterschaft in Wellington nächstes Jahr im Februar kommen. Dort würde sie mir ein paar Tricks zeigen. Was mir zu dem ganzen einfällt? 100 % Neuseeland, ganz klar.
Der kleine Ort in dem wir lebten war nicht unbekannt in Neuseeland. Martinborough ist sehr berühmt für seine vielen Weinanbaugebiete. Es gab organisierte Busfahrten, die am Tag verschiedene Weingute ansteuerten und den Leuten „wine tastings“ (Weinproben) anboten. Wir, die bei Einheimischen lebten konnten ganz bequem mit dem Fahrrad all die Weinanbaugebiete erkunden und verschiedenste Weine probieren ohne so viel Geld ausgeben zu müssen. Oftmals verlangte das Weingut eine Pauschale von 5$, die jedoch beim Kauf eines Weines vom Weinpreis abgezogen werden würde. Alles in allem also ein gutes Angebot. Man erfuhr viel über die produzierten Weine und konnte noch seinen Gaumen verwöhnen.




 Gleich am ersten Wochenende bei der Gastfamilie ging es für uns zum Cape Palliser, wo sich ein wunderschöner Leuchtturm befand. Leider konnte man nicht einfach so ganz bequem mit dem Auto bis zum Leuchtturm fahren. Da musste man schon noch einige Stufen harter Arbeit bewältigen! Der Ausblick und das Gefühl von Freiheit entlohnte jedoch dafür reichlich. Sogar Robben konnten wir beobachten! Man durfte ihnen jedoch nicht den Fluchtweg abschneiden oder zu nahe kommen. Ansonsten fühlten sie sich zu eingeengt. Und ganz wichtig: Robben ruhen sich gerne zwischen Felsen auf. Da lief ich also zwischen den Felsen entlang und genoss die frische Seeluft bis ich plötzlich ein Röcheln vor mir vernahm. Da war sie, eine riesige Robbe. Ruhig bleiben, Max. Vorsichtig ging ich von ihr weg bis ich außer Reichweite von ihr war. Schließlich konnte ich wieder ruhig atmen.






Neben den schönen Ausflügen gab es natürlich auch einiges an Arbeit zu tun. Jeden Tag (ohne freien Tag in der Woche) mussten wir fünf Stunden am Tag verschiedenste Arbeiten rund um’s Haus erledigen: Rasenmähen, einen Weg zum Fluss von meterhohem Gras und Gestrüpp schaffen, die Dachrinnen reinigen, Fenster reinigen und noch einiges mehr. Bedingt durch meinen Heuschnupfen war die Arbeit als wir einen Weg zum Fluss schaffen mussten wohl die härteste Arbeit gewesen.



Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass es mir trotz der harten Arbeit eines der besten neuseeländischen Erfahrungen gebracht hatte. Auf einen Neuseeländer kommen ca. 10 Schafe, das macht 40 Millionen Schafe in ganz Neuseeland. Und ich durfte eines davon scheren. :D

Bis zum nächsten Mal,

Liebe Grüße
euer Max J

Freitag, 30. November 2012

"I'm going on an adventure!"


Gestern war es soweit. Die in Wellington stattfindende Hobbit-Premiere zog Millionen von Menschen in ihren Bann – entweder online per Streaming oder live in Wellington. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Wenn man schon einmal in Neuseeland ist, hatte ich mir gedacht, müsste ich mir das schon anschauen.



Also ging es Mittwoch frühs um 7.00 Uhr in die Stadt um gute Plätze für die Premiere zu sichern. Dort angekommen waren wir erstaunt wie viele Leute bereits am roten Teppich standen, saßen oder lagen. Direkt am Geländer zum roten Teppich war sowieso nichts mehr frei. Deshalb stellten wir uns etwas abgelegen auf eine Erhöhung von wo aus man einen guten Rundum-Blick auf alles hatte.


Die erste Zeit verstrich sehr langsam weil nicht viel passierte. Es wurden nur weitere Plakate angebracht, Boxen auf die Bühne getragen, die Kameras eingestellt und so weiter. Beinahe jeder Fan, der gekommen war hatte sein Hobbit-Buch unter dem Arm. Viele Leute hatten sich des Anlass wegen extra verkleidet.

Große Fans mitsamt der Gondor-Flagge

Nur der Kostümierte in der Mitte interessiert. Die anderen mussten sich aber auch gerade in diesem Moment dazugesellen...

Imposante Skulpturen ließen einen schnell ins Geschehen eintauchen.

Um 12.00 Uhr begann der Soundcheck der Band, die uns einen kleinen Vorgeschmack auf das Vorprogramm gab. Unter anderem  erklang bereits das sehr bewegende Lied „Misty Mountains“, was im Film von den Zwergen gesungen wird. Da lief einem schon ein kalter Schauer über den Rücken.

Kurz zum Wetter: Es war herrlich sonnig, die ganze Zeit über. Nach einiger Zeit jedoch war das garnicht mehr so schön. Die Hitze wurde immer unerträglicher, alle Leute versuchten einen schattigen Platz zu ergattern (die armen Leute in ihren Kostümen!). Nach einer kalten Dusche fühlte ich mich auch schon wieder viel besser und dann um 16.00 Uhr ging es los dann auch „schon“ los– endlich!

Die Band spielte, der Live-Stream begann. Beim herumlaufen hatte ich Gandalf an der Bushaltestelle sitzen sehen. Ja, auch Zauberer müssen hin und wieder auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen!



Nach dem die Band geendet hatte begann das Hauptereignis der Hobbit-Show in Wellington: Der rote Teppich wurde eröffnet! Alle Leute, egal ob weit entfernt oder ganz nah dran standen mit ihren Fotoapparaten oder riesigen zu signieren animierenden Schildern da. Wenn dann mal ein Star gelaufen kam schrien sich die Menschen (besonders der weibliche Teil davon) die Seele aus dem Leib. Unisono hieß es dann „Elijah! Elijah! Elijah!“ Damit war die Hitze bei den meisten ganz vergessen.



Natürlich wurden auch die meisten Stars interviewt. Zugegeben am Anfang war das ja noch ganz nett gewesen zu hören, was die Stars über den Film dachten aber schnell wiederholte sich das gesagte immer und immer wieder. Ausgestopft mit Wörtern, wie „extraordinary“ (außergewöhnlich) , „tremendously fantastic“ (ungemein fantastisch), die gefühlte tausend Mal fielen, wurde das schnell sehr uninteressant.
Später dann hatte ich mich etwas vorgedrängelt und hatte doch wirklich den Hinterkopf von Peter Jackson gesehen – was für ein Erlebnis! Ansonsten hatte man immer nur die Köpfe der Stars zu Gesicht bekommen aber auch nur wenn man sich bis zum geht-nicht-mehr gestreckt hatte.

Neben der ganzen Heiterkeit wollten natürlich auch ein paar Umweltaktivisten zu Wort kommen. Insgesamt verlief aber glücklicherweise alles gewaltlos.



Inmitten des ganzen Trubels begann der Kommentator plötzlich von 5 auf 0 herunterzuzählen. Niemand wusste so recht wehalb bis dann das Flugzeug der Air New Zealand, welches extra für die Hobbit-Premiere gestaltet worden war relativ nah zum Boden über den Fans entlang flog. Was für eine Werbeaktion!
Um 17.30 war der rote Teppich dann offiziell beendet. Es war interessant gewesen das ganze miterlebt zu haben auch wenn ich kein Autogramm ergattern konnte.
Gleich im Anschluss folgten die Dankesreden, die, wie erwartet, nicht wirklich spannend verliefen. Am Ende bot sich jedoch ein schöner Anblick, als alle Schauspieler und die wichtigsten Mitwirkenden am Film auf der Bühne standen um für ein großes Gruppenfoto zu posieren.



Kurz danach war die Show vorüber, alle Stars gingen dann den Film schauen, alle anderen gingen nach Hause. Für uns ging es zurück ins Hostel. Dort lernten wir eine Frau kennen, die doch wirklich Autogramme fast aller Stars (inkl. Peter Jackson!) ergattert hatte. Da war man schon etwas neidisch J



Nach dem kurzen Hostel-Intermezzo liefen wir dann noch ein wenig im Herzen Wellingtons umher um zu begreifen, dass keine „Hobbit-Aftershow-Party“ weit und breit stattfand. Hingegen wurde alles abgebaut und sauber gemacht. Mit gemischten Gefühlen ging ich schließlich später schlafen. Einerseits war ich etwas enttäuscht, andererseits aber auch glücklich gewesen dabei sein zu dürfen.  Schließlich erlebt man eine Hobbit-Premiere nicht so oft mit, vor allem nicht wenn sie am anderen Ende der Welt stattfindet und man dabei sein darf. Danke Peter, dass du Hollywood damit nach Neuseeland gebracht hast und dein Heimatland zum weltweiten Gesprächsthema Nummer eins gemacht hast. Das hat Neuseeland verdient. Endlich muss es mal nicht im Schatten vom „großen Bruder“ Australien stehen.
Max

PS.: Nach der Show hab ich doch glatt Aragorn und Borromir beim faulenzen erwischt. 

Edit: Ich habe von fast allem Videos gemacht, die ich auch gerne gepostet hätte mir aber die Datenlimits hier in Neuseeland einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Wer nach meiner Rückkehr nach Deutschland immer noch daran interessiert sein sollte der möge sich melden :)

Sonntag, 18. November 2012

Das Wetter ist unberechnbar! Wieder etwas gelernt..


Hey, da bin ich wieder und hab‘ wieder echt viel zu berichten. Mir kommt es so vor, als ob der Aufenthalt bei unserer letzten Gastfamilie, von dem ich in meinem letzten Blogeintrag berichtet hatte schon wieder Monate zurückliegt. Das liegt wohl einfach daran, dass ich die letzten Tage wieder so viel erlebt habe.
Ein Bus brachte uns am Sonntag nach Rotorua. Die neunstündige Busfahrt war zwar relativ anstrengend gewesen, jedoch war es umso schöner dann endlich dort angekommen zu sein. Die letzten zwei Stunden im Bus waren dann noch einmal etwas stressig, weil ein Maori (neuseeländischer Eingeborener) sich neben mich gesetzt hatte und er im Schlaf gezuckt und mir immer seinen Arm in die Seite gestoßen hatte. Nein, so lustig war das garnicht mal gewesen!
Jedenfalls waren wir ziemlich begeistert von dem Hostel gewesen. Es war sehr gemütlich, gemütlicher als unser erstes Hostel, in dem wir in Auckland am Anfang unserer Reise gewesen waren, da es hier neben der Küche noch ein Wohnzimmer mit angrenzendem Wintergarten gab. Die Leute (so gut wie nur Deutsche) waren alle sehr nett gewesen. Man hätte sich vielleicht auch mal etwas mehr unterhalten wenn diese gewissen Leute nicht immer Monopoly (Neuseeland Edition!!!) gespielt hätten.
Nach der anstrengenden Busfahrt war uns nur nach relaxen. Die nette Hostelbesitzerin (auch eine Deutsche) empfiehl uns das Polynesian Spa in dem man in sieben verschiedenen heißen Pools baden gehen kann. Das besondere daran ist, dass das Wasser natürlich beheizt wird. Rotorua ist nämlich bekannt für diese heißen Quellen, Geysiere und geothermische Aktivitäten im Allgemeinen. Das ist ja alles ganz nett, der Gestank jedoch ist gewöhnungsbedürftig. Überall roch es nach faulen Eiern! Auf jeden Fall war das Spa überlaufen von Asiaten – anfangs waren wir noch relativ allein bis dann immer mehr Leute dazukamen. Später kamen wir dann mit zwei älteren Neuseeländern und einer Sibirerin ins Gespräch. Der eine davon hatte uns sogar in seinen Pub auf ein paar Bier eingeladen. Am nächsten Tag jedoch als wir genau nach diesem gesucht hatten hatten wir ihn nicht gefunden.
Natürlich machten wir auch einen Ausflug zu den heißen Quellen und zum Lady Knox Geysier. Die Geysierbesichtigung war war so touristisch aufgezogen wurden! Alle Leute saßen auf einer Tribüne und warteten gespannt, was wohl als nächstes passieren würde, bis dann ein Mann kam und kurz über den Geysier erzählte und dann Waschmittel hineinschüttete bis er dann nach wenigen Minuten anfing Wasser zu spucken und alle wie wild Bilder machten um ja keinen Wassertropfen zu verpassen! Die heißen Quellen danach waren auch ganz interessant anzusehen gewesen. Überall blubberte und dampfte und stank es!

Stinkende Quellen


Lady Knox Geysier








Nach dem kurzen Rotorua-Intermezzo ging es per trempen 150 km in Richtung Waitomo Caves, wo verschiedenste Firmen Black Water Rafting, also eine Art Rafting unter Tage anboten. Das war wohl unsere schwerste Tremp-Strecke gewesen. Es war so hart! Für die 150km hatten wir ca. fünfeinhalb Stunden und viel Energie und Durchhaltevermögen gebraucht! Drei Autos später hatten wir es geschafft. Danach war ich so fertig gewesen! Wären wir wenigstens irgendwo angekommen, wo die Landschaft entlohnt hätte. Aber hier war nichts gewesen! Hier kamen kaum Autos vorbei und wir bekamen ernsthafte Bedenken, wie wir von hier wieder wegkommen würden. Busse fuhren hier nicht also mussten wir trempen! Mit der Zeit im Rücken war es schwer sich auf das Black Water Rafting zu konzentrieren obwohl es sehr schön gewesen war. Als das Wasser dann immer tiefer in der Höhle geworden war hielten wir uns alle aneinander fest (jeder hatte einen Reifen in dem man auf dem Wasser trieb) und trieben langsam rückwärts auf einen Wasserfall zu. Alle Lichter waren aus und unser Guide erzählte ein wenig über die Höhlen. Plötzlich knallte es so laut. Als man an die Decke schaute konnte man sehen das nach und nach immer mehr Glühwürmchen zu leuchten begannen! Der Knall war von unserem Guide gekommen! Irgendwann meinte er dann wir müssen jeder ein Lied singen um die Götter zu besänftigen und hier heil wieder heraus zu kommen. Also sangen mein Bruder und ich „Oh Tannenbaum“ und unsere indonesischen Mitstreiter irgendetwas anderes. Es hatte zumindest wie ein Kinderlied geklungen.




Ich - nach einer rasanten Rutschbahn unter Tage




Gleich nach dem Rafting ging es weiter nach Turangi und … wir fanden genug Leute, die uns mitnahmen!!! Trotz des schlechten Ausgangspunktes!!! Und dabei lernten wir wieder einige interessante Leute kennen, wie einen Mann, der erzählte er sei der drittgrößte Schafhändler in Neuseeland. Jährlich würde er mit 300000 Schafe handeln. Da ist man schon in Neuseeland und lernt dann so jemanden kennen! Schließlich ist die Schafzucht wohl das Hauptgewerbe aller Kiwis – typischer für Neuseeland hätte es nicht sein können. Natürlich hatten wir auch wundervolle Schilder gebastelt und bemalt mit denen wir den Autofahrern zeigten, wo wir hinwollten.




Das Hostel in Turangi war dann etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Überall waren Wände mit Bildern vollgemalt wurden, überall hingen Bilder. Das machte alles sehr einzigartig. Man konnte sich hier verewigen, vorausgesetzt man fand ein freies Stück Wand. Am Klo stand beispielsweise die Geschichte, wie Mount Tongariro zu seinem Namen gekommen war. Es war nicht alles sehr sauber und die Möbel waren schäbig aber irgendwie hatte auch das seinen Charme. Der Hostelbesitzer passte genau in diese Räumlichkeiten hinein – er war etwas exzentrisch und aufdringlich aber doch immer hilfsbereit. Als ich ihn eines Abends gefragt hatte seit wann er denn das Hostel führte antwortete er nur:“Ich führe das hier seit … 2 Minuten, naja vielleicht 3! Nicht ich sorge dafür dass das Hostel läuft. Euch gehört das Hostel, ihr erfüllt es mit Leben, darum führt ihr das Hostel. Ihr kocht und macht wieder sauber, ihr wohnt hier und gestaltet das Haus mit. Ich koordiniere das bloß manchmal..“ – eine sehr schöne Philosophie, findet ihr nicht?




Jedenfalls erwartete uns dort dann das White Water Rafting (Wildwasser-Rafting) auf dem Tongariro River. Mir hatte es besser gefallen als das Black Water Rafting muss ich gestehen. Erst einmal war das Team super nett gewesen. Brad, ein Maori, berichtete uns viel über die Kultur seines Glaubens, erzählte Geschichten, wie der Haka (ein Tanz der Maori, den sie zu jedem Rugby Spiel aufführten) entstanden war und vieles mehr, währenddessen Owen das Boot lenkte und uns Befehle, wie „for paddle“ (Vorwärts paddeln) oder „back paddle“ (Rückwärts paddeln) gab. Die Leute, die mit uns das Rafting machten waren auch bedeutend offener. Da war ein Vater und sein zwölfjähriger Sohn und dessen ehemaliges Au-Pair, die gebürtige Neuseeländerin ist. Aufgrund der bevorstehenden Hochzeit der Schwester der Neuseeländerin waren die beiden extra von Deutschland angereist um eine Woche zu bleiben und neben der Feier auch ein paar Aktivitäten in Neuseeland zu unternehmen. Wir waren insgesamt eine lustige Truppe und hatten viel Spaß zusammen! Trotz der Warnungen mehrerer Leute zuvor, dass es noch viel zu kalt sei war es angenehm  warm mit dem Fleecepullover usw. So genossen wir also die zahlreichen Stromschnellen, das mühselige Paddeln und die Landschaft, die sich um uns herum erstreckte. Adrenalinreich war es dennoch trotzdem nicht gewesen – eher nass gelegentlich. Der Höhepunkt war wohl der Sprung von einem 4m hohen Wasserfall. Nicht das die Höhe eindrucksvoll war, eher der Wasserfall und die ganze Atmosphäre drumherum. 



Nach dem „Abenteuer“ gab es noch HotDogs und Bier, sowie die lustigen Bilder, die dabei entstanden waren zu begrinsen – alles in allem ein gelungenes Ereignis!







Da gleich neben Turangi der Tongariro National Park, also ein Gebiet lag, wo man viele verschiedene Wanderwege laufen konnte wollten wir das natürlich auch machen. Schließlich ist Neuseeland bekannt für seine Natur! Also starteten wir dann am Freitag den Northern Circuit, eine viertägige Wanderung durch den Nationalpark mit Übernachtungen im Zelt. Spannende Angelegenheit aufgrund des Wetters kann ich euch sagen. Die ganze Zeit war es regnerisch gewesen und wir hatten aufgrund des Nebels nicht viel von den Bergen gesehen. Trotzdem ist es nett gewesen hier zu zelten. Wir hofften einfach , dass das Wetter aufklaren würde… Aber das tat es nicht. Als wir dann Samstag frühs mit dem Aufseher der Hütte sprachen meinte er die schlechte Wettervorhersage sei eingetroffen, weshalb wir lieber die Wanderung abbrechen sollten. Also taten wir das – wenn auch ungern und liefen schnurstracks zum Mangatepopo Carpark, dem Parkplatz der Hütte, wo wir übernachtet hatten. Wir fanden nach zwei Stunden warten und frieren endlich eine Mitfahrgelegenheit bei netten Bayern.




Natürlich waren wir ziemlich enttäuscht gewesen. Nur eine solch kurze Wanderung war nicht genug! Also dachten wir darüber nach wenigstens die eintägige Wanderung zu machen. Und das taten wir dann am nächsten Tag auch. Ob das eine gute Idee gewesen war war die nächste Frage gewesen! Mit zwei sehr netten Berlinern und Neukaledonierinnen ging es dann 4.30 frühs wandern, weil um diese Zeit das Wetter gut sein sollte. Aber es kam ein wenig anders. Schnell begann es zu schneien. Das war noch ganz schön gewesen. Jedoch kam bald noch Wind dazu! Und wir hatten noch einige Höhenkilometer vor uns! Und es wurde immer schlimmer. Der Wind entwickelte sich bald zu einem Blizzard! Man konnte nur einige Meter weit schauen. Der Blizzard peitschte einem ins Gesicht. Da der Weg vor allem kurz vor der Spitze des Berges (Mt Tongariro) sehr schmal wurde war es sehr gefährlich weil der Wind mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 km/h uns vom Berg hätte blasen können. Von den Bergen an sich sahen wir nicht viel. Der Nebel war einfach zu dicht. Nach ca. 5 Stunden kamen wir dann endlich in einer Hütte an und hatten damit das schlimmste überstanden. Kurz stärkten wir uns mit Essen bis wir dann den letzten Weg antraten. Danach waren wir sehr erleichtert gewesen! Wir hatten es geschafft, uns war nicht passiert!






Morgen geht es dann weiter nach Wellington um dort für Gastfamilien zu arbeiten. Der Blogeintrag ist dieses Mal etwas länger aber wenn ihr bis jetzt durchgehalten habt seid ihr spitze J Bis demnächst,
Max

PS.: Die Berliner sind seid anderthalb Jahren auf Weltreise und schreiben ebenso alles, was sie so erleben in einen Blog. Hier ist die Adresse dafür: http://tapinambur.boxler-online.de/