So, nun geht die Zeit hier bei unserer ersten Gastfamilie
auch langsam vorbei. Drei Wochen haben wir hier verbracht, mussten
unterschiedliche Aufgaben bewältigen (obwohl die Skulptur eines riesigen
Elefanten wohl die größte gewesen ist) und haben einen Einblick in die
neuseeländische Kultur bekommen.
Unsere Hauptarbeit während der drei Wochen - Holz schneiden, leimen, bemalen
Man bezeichnet Neuseeland ja auch als BestOf
aller Länder der Welt: hier gibt es schottische Highlands, kleine Wüsten,
Regenwälder, schneebedeckte Berge, wunderschöne kilometerlange Strände mit
türkisblauem Wasser, Fjorde und so weiter… Dieses BestOf trifft wohl auch auf
die Küche der Neuseeländer zu. Bei unserer Gastfamilie hatten wir mal indisch,
mal mexikanisch gegessen. Einmal gab es britische Scones, ein ander Mal typisch
amerikanische Brownies.
Unsere legendären Nachos, die wir zum Männerabend gegessen hatten - war das lecker!
Man denkt vielleicht , dass Neuseeland weit ab vom Schuss
ist jedoch erreicht es kulinarisch eine gewisse Internationalität. Zudem sorgen
die Neuseeländer mit ihrer „ich-würde-dir-mein-letztes-Hemd-geben-Mentalität“
dafür, dass du garantiert nicht verhungerst und du auch fein dein Gemüse auf
isst auch wenn du das nicht magst J
Rezepte für Leckereien, wie „Chocolate Brownies“, „Nachos“ oder „Schokopudding“
befinden sich nun in unserem Besitz und werden garantiert in kommenden Hostels
ihre Verwendung finden. Selbst Brot habe ich gebacken (und es war nicht mal so
schlecht!!).
Ansonsten waren wir die letzten zwei Wochen jeden Tag
schwimmen gewesen (bei fünf Minuten Fußweg zum Strand bietet sich das natürlich
an). Unsere Gastfamilie konnte das nicht wirklich verstehen – obwohl die Kiwis
ja eigentlich abgehärteter sind – wie wir im neuseeländischen Winter/Herbst
baden gehen können – und das noch regelmäßig. Zugegebenermaßen war das Wasser
relativ kalt gewesen aber doch war es immer eine super Abkühlung nach einem
anstrengenden Arbeitstag gewesen.
Der Strand, an dem wir für gewöhnlich schwimmen gingen
Die gesamte Familie hatten wir dann auch bei einem
family-dinner kennengelernt. Der Anlass war, dass sie dieses Jahr beschlossen
hatten zu wichteln, weil es sehr viel einfacher sei als für jede Person ein
Geschenk zu kaufen und man nicht unbedingt zehn Geschenke benötigte. Neben
diesem kleinen Ritual (alle saßen in einem großen Kreis, man hörte
Weihnachtsmusik im Hintergrund) gab es gutes vegetarisches und veganisches
Essen zu genießen, sowie Erfahrungen mit einem, wie sollte es anders sein,
deutschen Reisenden auszutauschen, der sich zurzeit ebenfalls durch helpx bei
einer Gastfamilie (wiederum den Eltern unserer Gastmutter) aufhielt.
Kurzum, wir hatten bei unserer Gastfamilie viel Spaß, haben
viel erlebt und haben mit ihnen den neuseeländischen Alltag bewältigt! Die
Natur war umwerfend: exotische, menschenleere Buchten, kleinere Wanderwege,
gemütliche Cafés an der Strandpromenade und noch vieles mehr. Hier könnt ihr ein paar Bilder eines kleineren Wanderweges sehen:
Unser Gastvater
war aber wohl die interessanteste Person der Familie gewesen. Neben seinem
Künstlerdasein (wer sich für seine Werke oder kommende Ausstellung usw.
interessiert, hier ist seine Homepage: http://www.christiannicolson.co.nz/)
ist er Lead Singer der AlternativeRock-Band „Goon“ (unter dieser Adresse könnt
ihr euch die gesamten Alben online kostenlos anhören: http://goon.co.nz/ à
sehr empfehlenswert!!!) und einfach ein lustiger Geselle, der es liebt zu
surfen und in seiner freien Zeit immer Menschen um sich braucht. Diese „Zuneigung“
zeigt er gerne durch Umarmungen, die oftmals aus dem Nichts kommen und jeden
(inklusive uns) treffen können :D Nebenbei plant er zurzeit nächstes Jahr einen
Sci-Fi-Trash-Film zu produzieren, der an die alten Tage erinnern soll, als noch
Raumschiffmodelle anstatt komplett animierten verwendet wurden. Auch dafür gibt es eine Website (http://thisgiantpapiermacheboulderisactuallyreallyheavy.com/),
wo man sich bereits einen super Teaser-Trailer anschauen kann! Wer sich für
dieses Projekt begeistern kann, kann ebenfalls etwas spenden und bekommt dafür
einen Reward, wie beispielsweise eines der im Film verwendeten
Raumschiffmodelle oder einen Gastauftritt im Film (je nachdem wieviel man
bereit ist zu spenden). Auf jeden Fall eine geniale Sache! Und vielleicht gibt
es den Film ja in ein paar Jahren dann in Deutschland zu sehen..
Christian mit einer seiner Skulpturen
Nun werden wir also am Montag abreisen und mit einem
Busunternehmen namens „naked bus“ („we’re stripping the costs of travel“) zur
Surferhochburg Raglan fahren um dort eine Woche bei einer anderen Gastfamilie
zu bleiben und natürlich surfen zu gehen. Vor allem sollen die lokalen Buchten
dort gut für Anfänger geeignet sein, weil die Wellen besonders konstant verlaufen
und man somit mehrere Minuten über auf einer Welle surfen kann. Zudem sind die
Wellen nicht allzu groß! Danach geht es dann weiter nach Paihia und zum Cape
Reinga, dem, touristisch gesehen, nördlichsten Punkt Neuseelands. Ursprünglich
hatten wir geplant gehabt gleich nordwärts weiter zu reisen jedoch haben wir
dank der Website „grabone.co.nz“ einen fantastischen Gutschein bekommen, mit
dem wir bei einem Skydive nahe Paihia 48% sparen! Das heißt bald machen wir
unseren Fallschirmsprung, leider ohne Fotos oder Film, weil das ungefähr
genauso viel wie der Sprung selbst kosten würde. Dafür haben wir aber die
höchste Höhe gebucht, die man im Tandem springen kann: 16500 ft, also rund 5km,
d.h. ca. eine Minute freier Fall –herrlich.
Das war’s dann auch erstmal wieder gewesen. Der nächste
Blogeintrag wird wohl ein Weilchen dauern weil ich die nächsten Wochen eher
unstetig Internet haben werde. Schaut einfach hier ab und zu vorbei J
Cheerio,
Max J
PS.: Hier gibt's noch ein Bild, wie ich eine Muschel halte (ich fand die schön :D ) und noch eins, welches ich bei einem Rugbyspiel gemacht hatte.
Der Mann mit der Mütze (rechterhand weiter im Hintergrund) ist unser Gastvater :)