Samstag, 27. Oktober 2012

Schön war's!


So, nun geht die Zeit hier bei unserer ersten Gastfamilie auch langsam vorbei. Drei Wochen haben wir hier verbracht, mussten unterschiedliche Aufgaben bewältigen (obwohl die Skulptur eines riesigen Elefanten wohl die größte gewesen ist) und haben einen Einblick in die neuseeländische Kultur bekommen. 

Unsere Hauptarbeit während der drei Wochen - Holz schneiden, leimen, bemalen


Man bezeichnet Neuseeland ja auch als BestOf aller Länder der Welt: hier gibt es schottische Highlands, kleine Wüsten, Regenwälder, schneebedeckte Berge, wunderschöne kilometerlange Strände mit türkisblauem Wasser, Fjorde und so weiter… Dieses BestOf trifft wohl auch auf die Küche der Neuseeländer zu. Bei unserer Gastfamilie hatten wir mal indisch, mal mexikanisch gegessen. Einmal gab es britische Scones, ein ander Mal typisch amerikanische Brownies.

Unsere legendären Nachos, die wir zum Männerabend gegessen hatten - war das lecker!


Man denkt vielleicht , dass Neuseeland weit ab vom Schuss ist jedoch erreicht es kulinarisch eine gewisse Internationalität. Zudem sorgen die Neuseeländer mit ihrer „ich-würde-dir-mein-letztes-Hemd-geben-Mentalität“ dafür, dass du garantiert nicht verhungerst und du auch fein dein Gemüse auf isst auch wenn du das nicht magst J Rezepte für Leckereien, wie „Chocolate Brownies“, „Nachos“ oder „Schokopudding“ befinden sich nun in unserem Besitz und werden garantiert in kommenden Hostels ihre Verwendung finden. Selbst Brot habe ich gebacken (und es war nicht mal so schlecht!!).

Ansonsten waren wir die letzten zwei Wochen jeden Tag schwimmen gewesen (bei fünf Minuten Fußweg zum Strand bietet sich das natürlich an). Unsere Gastfamilie konnte das nicht wirklich verstehen – obwohl die Kiwis ja eigentlich abgehärteter sind – wie wir im neuseeländischen Winter/Herbst baden gehen können – und das noch regelmäßig. Zugegebenermaßen war das Wasser relativ kalt gewesen aber doch war es immer eine super Abkühlung nach einem anstrengenden Arbeitstag gewesen.

Der Strand, an dem wir für gewöhnlich schwimmen gingen


Die gesamte Familie hatten wir dann auch bei einem family-dinner kennengelernt. Der Anlass war, dass sie dieses Jahr beschlossen hatten zu wichteln, weil es sehr viel einfacher sei als für jede Person ein Geschenk zu kaufen und man nicht unbedingt zehn Geschenke benötigte. Neben diesem kleinen Ritual (alle saßen in einem großen Kreis, man hörte Weihnachtsmusik im Hintergrund) gab es gutes vegetarisches und veganisches Essen zu genießen, sowie Erfahrungen mit einem, wie sollte es anders sein, deutschen Reisenden auszutauschen, der sich zurzeit ebenfalls durch helpx bei einer Gastfamilie (wiederum den Eltern unserer Gastmutter) aufhielt.

Kurzum, wir hatten bei unserer Gastfamilie viel Spaß, haben viel erlebt und haben mit ihnen den neuseeländischen Alltag bewältigt! Die Natur war umwerfend: exotische, menschenleere Buchten, kleinere Wanderwege, gemütliche Cafés an der Strandpromenade und noch vieles mehr. Hier könnt ihr ein paar Bilder eines kleineren Wanderweges sehen:








Unser Gastvater war aber wohl die interessanteste Person der Familie gewesen. Neben seinem Künstlerdasein (wer sich für seine Werke oder kommende Ausstellung usw. interessiert, hier ist seine Homepage: http://www.christiannicolson.co.nz/) ist er Lead Singer der AlternativeRock-Band „Goon“ (unter dieser Adresse könnt ihr euch die gesamten Alben online kostenlos anhören: http://goon.co.nz/ à sehr empfehlenswert!!!) und einfach ein lustiger Geselle, der es liebt zu surfen und in seiner freien Zeit immer Menschen um sich braucht. Diese „Zuneigung“ zeigt er gerne durch Umarmungen, die oftmals aus dem Nichts kommen und jeden (inklusive uns) treffen können :D Nebenbei plant er zurzeit nächstes Jahr einen Sci-Fi-Trash-Film zu produzieren, der an die alten Tage erinnern soll, als noch Raumschiffmodelle anstatt komplett animierten verwendet wurden.  Auch dafür gibt es eine Website (http://thisgiantpapiermacheboulderisactuallyreallyheavy.com/), wo man sich bereits einen super Teaser-Trailer anschauen kann! Wer sich für dieses Projekt begeistern kann, kann ebenfalls etwas spenden und bekommt dafür einen Reward, wie beispielsweise eines der im Film verwendeten Raumschiffmodelle oder einen Gastauftritt im Film (je nachdem wieviel man bereit ist zu spenden). Auf jeden Fall eine geniale Sache! Und vielleicht gibt es den Film ja in ein paar Jahren dann in Deutschland zu sehen..

Christian mit einer seiner Skulpturen




Nun werden wir also am Montag abreisen und mit einem Busunternehmen namens „naked bus“ („we’re stripping the costs of travel“) zur Surferhochburg Raglan fahren um dort eine Woche bei einer anderen Gastfamilie zu bleiben und natürlich surfen zu gehen. Vor allem sollen die lokalen Buchten dort gut für Anfänger geeignet sein, weil die Wellen besonders konstant verlaufen und man somit mehrere Minuten über auf einer Welle surfen kann. Zudem sind die Wellen nicht allzu groß! Danach geht es dann weiter nach Paihia und zum Cape Reinga, dem, touristisch gesehen, nördlichsten Punkt Neuseelands. Ursprünglich hatten wir geplant gehabt gleich nordwärts weiter zu reisen jedoch haben wir dank der Website „grabone.co.nz“ einen fantastischen Gutschein bekommen, mit dem wir bei einem Skydive nahe Paihia 48% sparen! Das heißt bald machen wir unseren Fallschirmsprung, leider ohne Fotos oder Film, weil das ungefähr genauso viel wie der Sprung selbst kosten würde. Dafür haben wir aber die höchste Höhe gebucht, die man im Tandem springen kann: 16500 ft, also rund 5km, d.h. ca. eine Minute freier Fall –herrlich.
Das war’s dann auch erstmal wieder gewesen. Der nächste Blogeintrag wird wohl ein Weilchen dauern weil ich die nächsten Wochen eher unstetig Internet haben werde. Schaut einfach hier ab und zu vorbei J

Cheerio,
Max J

PS.: Hier gibt's noch ein Bild, wie ich eine Muschel halte (ich fand die schön :D ) und noch eins, welches ich bei einem Rugbyspiel gemacht hatte.


Der Mann mit der Mütze (rechterhand weiter im Hintergrund) ist unser Gastvater :)



Samstag, 13. Oktober 2012

Das Monster von Auckland - oder so ähnlich


G’day, da bin ich wieder J

Seid nun ca. einer Woche sind wir in einer Gastfamilie nahe Auckland (North Shore City um genau zu sein) untergekommen. Wir kamen hier an und waren erst einmal überrascht von dem Wohnstil unserer Familie. Etwas rustikal und chaotisch leben hier Christian und Kirianne mit ihren beiden Zwillingen Skye und Grete, die mit ihren fünf Jahren nächste Woche in die Schule kommen. Unsere Unterkunft ist ein kleiner Camper Van, ausgelegt für bis zu drei Personen, wo wir uns schön gemütlich eingerichtet haben und es wohl – nicht anders als im Haus – ebenfalls ein „geordnetes“ Chaos herrscht.

Ich - Gitarre "spielend" in unserem Campervan :)


Nachdem wir nun vollkommen erschöpft angekommen waren (man bedenke wir mussten unseren beinahe 20 kg Rucksack samt kleinen 10 kg Rucksack durch Auckland City zum Bus und dann von der Bushaltestelle zum Haus unserer Gasteltern tragen) erfuhren wir, dass wir an dem Tag erst einmal nicht arbeiten brauchten. Darum nutzen wir die Zeit um ein wenig die Umgebung zu erkunden. So nach und nach erschlossen sich uns alle anliegenden Strände: Browns Bay mit einer kleinen anliegen Einkaufsmeile, Long Bay mit einem wunderschönen riesigen Strand, wo, bis jetzt, kaum Menschen zu sehen waren, und noch ein weiterer direkt in North Shore, von wo aus man einen super Blick auf die gegenüberliegende Insel Rangitoto hat. Das unterscheidet wohl den „normalen“ von einem neuseeländischen Strand. Anstatt nur endloses Wasser am Horizont zu sehen gibt es hier riesige Berge zu bestaunen.

Im Hintergrund sieht man Rangitoto, die kleine Insel nennt man "Sugarloaf"

"Long Bay"





Unsere Gasteltern halten sich fit, indem sie viel joggen gehen. Einmal bis jetzt waren wir mit gewesen. Zunächst hatte ich gedacht: „Warum nicht? Ein bisschen Fitness ist doch gut?!“ Zudem hatte unser Gastvater gemeint es seiten nur ca. 2.5 km. Der Weg war auch eher nicht das Problem, eher das Tempo. Plötzlich rannte unser Gastvater los und wir mehr oder weniger hinterher. Das war echt nicht ohne gewesen!
Die Arbeit, die wir zu tun haben besteht hauptsächlich aus Handlanger-Arbeiten. Mal mussten wir auch etwas zurecht sägen, mal etwas ausmessen – kurzum: keine schwierige Arbeit. Da Christian ein Künstler ist helfen wir ihm dabei seine Skulpturen zu basteln. Er plant eine Ausstellung, wo diese Skulpturen ausgestellt werden sollen. Dabei sind verschiedene Skulpturen, die Menschen darstellen, im Kreis angeordnet währendessen in der Mitte zwei weitere Figuren stehen, die nackt sind. Dabei soll es darum gehen dieses Tabuthema zu thematisieren weil in Neuseeland die Freie Köperkultur sehr unüblich ist.
Vorgestern hatten wir eine „boys-night“ mit Freunden von Christian, wo es Bier, Steak und einen „Ritterfilm“ zu sehen gab. Am WE steht dann BBQ mit ehemaligen helpx-Leuten an. Da bin ich mal gespannt, wer da so kommen wird!
Am Donnerstag waren wir dann spontan noch einmal an den Strand gegangen und ich kann euch sagen, das war eindrucksvoll! Wir schauten nur in die Ferne und genossen die Ruhe, das Meer. 



Gestern sind wir auch ganz spontan mit unserem Gastvater fischen gegangen. Mit Kanu, Angelrouten und genug Ködern fuhren wir raus aufs Meer. Nach nur kurzer Zeit (wer hätte das gedacht) hatte ich bereits meine ersten Fisch an der Angel. Es hatte an der Angel liegen müssen weil die anderen beiden kein Glück hatten – bis ich dann die Angel weiter gegeben hatte und nur dort die Fische zubissen. Am Ende hatten wir ein Resultat von sechs Fischen – ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass zwei der drei Fischer blutige Anfänger gewesen sind!
Heute geht’s noch surfen, worauf ich mich am meisten freue! Bereits die ganze Nacht über hatte es sehr gestürmt, weshalb wir (hoffentlich) Glück mit den Wellen haben werden! Ich hoffe, dass ich es irgendwie gebacken kriege AUF dem Board, nicht NEBEN oder UNTER dem Board zu sein :D
Zum Abschluss präsentiere ich noch eine kleine Gruselgeschichte, die genau so passiert ist. Wirklich!

Es waren einmal zwei nicht ganz so tapfere Reisende, die mehr von der Welt sehen wollten und damit (wie sollte es anders sein) am anderen Ende der Welt damit begannen. Dafür lebten sie in einheimischen Familien um die Lebenskultur aus erster Hand zu erfahren. So saßen die Brüder also, geschafft vom Arbeitstag mit ihren Feierabend-Trunk am Rande des Ozeans und schauten sehnsüchtig in die Ferne. Beim herumstreifen des Blickes des jüngeren fiel ihm plötzlich etwas merkwürdiges ins Auge. Da bewegte sich etwas schwarzes auf dem Meer hin zum Ufer. Da es sehr dunkel war konnte man nur die Umrisse erkennen. Erschrocken zeigte der jünger dem älteren der beiden Brüder die „Kreatur“. Verblüfft überlegten sie eilig, was es sein könnte. Rasend schnell bewegte es sich auf die kleine Insel nahe dem Ufer zu. Mit der Dunkelheit verschwand das Wesen aus dem Sichtfeld der beiden Brüder. Plötzlich glühte eine helle Lichtkugel am rande der Insel auf. Vollkommen verschreckt malten sich die beiden die schrecklichsten Geschichten über längst verschollen geglaubte Kreaturen aus, die nur eines im Sinn hatten: Blutrache an verängstigten Deutschen zu nehmen! Nach dem hektischen Aufbruch der beiden Reisenden von dem idyllisch geglaubten Ort gingen ihnen auf dem Rückweg viele Fragen durch den Kopf auf die sie keine Antwort wussten. Wie hatte es sich so schnell über das Wasser bewegen können? Zudem noch ohne vernehmbares Geräusch? Was hatte das seltsame Licht zu bedeuten gehabt, was plötzlich aufgeflammt war? Und warum hatte es fast schon menschenähnliche Bewegungen gezeigt obwohl es zur gleichen Zeit die Geschwindigkeit eines ausgewachsenen Hais gehabt hatte? Und die wichtigste aller Fragen: Verfolgte ES sie?
Schweißdurchtränkt kamen die beiden Brüder letztendlich bei ihrer Familie an und berichteten von der unheimlichen Entdeckung, währendessen der Vater ruhig zuhörte. Nach dem Bericht setzte der Vater an:“Nun ja, könnte es vielleicht ein Paddo-Surfer gewesen sein?“ Welch schreckliches Monster könnte nur so einen trivialen Namen besitzen? Der Vater fuhr fort:“Ein Paddo-Surfer steht auf einem Surfbrett und hat ein Paddel mit dem er sich fortbewegt. Das ist einer neuer verrückter Sport, den sich ein paar Leute haben einfallen lassen.“ Vollkommen verdattert und doch erleichtert fingen die drei an herzhaft zu lachen. Das Licht, so erfuhren die Brüder noch, benötigten die Surfer um sich gegenseitig nicht zu verlieren. Welch ein Glück, das es kein echtes Monster gewesen war. So etwas gibt es ja aber sowieso garnicht… oder?

(Details könnten unter Umständen um die Spannung aufrecht zu erhalten geändert oder ausgeschmückt worden sein. Der Grundinhalt ist jedoch derselbe und entspricht der Realität.)

Edit: Gestern Abend waren wir surfen gewesen. Und es war einfach genial gewesen (Wellensurfen, nicht Windsurfen versteht sich ;) ) !!! Leider hatte unser Gastvater erst Zeit als es bereits dämmerte. So fuhren wir also schnell zu einem entfernteren Strand mit Surfbrettern- und Anzügen im Gepäck. Dort angekommen ging es in Blitzgeschwindigkeit rein ins kühle Nass. Die Freude über die Wellen überwog als das wir hätten die Kälte gespürt (schließlich ist es in Neuseeland noch fast Winter; 10 Grad Außentemperatur sind nicht ohne). Und nach ein paar Anläufen stand ich wirklich eine Welle! Ja wirklich! Ich war nicht NEBEN oder UNTER dem Surfbrett, nein DARAUF – zwar nur für eine oder zwei Sekunden aber trotzdem war es genial. Nach der Freude begann die Kälte langsam den Körper zu durchdringen. Es wurde fürchterlich kalt (trotz Surfanzugs) bis wir dann endlich zurück ins Auto sprangen und, zu Hause angekommen, erst einmal heiß duschten – was für eine Wohltat. Unser Gastvater hatte da schon sehr viel mehr Surferfahrung. Er war locker auf mehreren Wellen gesurft und hatte sichtlich viel Spaß dabei! Tja, und einmal Blut geleckt will man immer mehr. Wir sind jetzt schon auf der Suche nach Surfanzügen um einen immer dabei zu haben wenn es uns ans Meer verschlägt  (vor allem wenn wir in der weltbekannten Surferhochburg Raglan vorbeikommen werden).

Am Ende noch ein paar Bilder:



Der einzigartige "Lamm-Burger" - gibts nur in Neuseeland ;)



Liebe Grüße,
Max J

Sonntag, 7. Oktober 2012

Ein Tag = 1 Jahr?

Nun sind schon wieder ein paar Tage vergangen, als ich das letzte Mal geschrieben hatte! Man erlebt als Backpacker so viel an einem Tag, dass einem eine Woche wie ein ganzes Jahr vorkommt (man müsste das mal auf ein Jahr hochrechnen..). Am Sonntag hatten wir uns gedacht, dass wir eine kleine Wanderung entlang ein paar "Vulkanen" in Auckland machen könnten. In unserem travel guide von Neuseeland gab es da eine schöne Route, wo man über einige ehemalige Vulkane wanderte. Zunächst wanderten wir von Ponsonby (der Stadtteil, wo sich unser Hostel befindet) in Richtung Albert Park zum Mount Eden, einem ehemaliger Vulkan, der mit seinen 197m Höhe die größte natürliche Erhöhung in Auckland ist (man ist auf Augenhöhe mit dem Sky Tower!!). Trotz des bewölkten und sehr windigen Wetters war es ein fantastischer Ausblick auf  Central Auckland.



Auf dem Mt Eden konnte man ebenfalls den Krater begutachten, der unglaubliche Ausmaße hatte! Da standen wir also, fasziniert von dem Ausblick da kamen gerade junge Leute gelaufen und unterhielten sich lautstark - natürlich eine Gruppe Deutsche! Nach dem Abstieg des Bergs sahen wir das erste Mal Rugby, der Nationalsport der Neuseeländer (Fußball ist dort ein Sport für "Mädchen" :) ). Ziemlich hart ging es da zur Sache. Hatte einer den Ball und zögerte einen Moment stürzten sich drei oder vier Spieler der gegnerischen Mannschaft sofort auf ihn. Das war lustig anzuschauen! Wir liefen auch durch den größten Park Aucklands, der Auckland Domain mit 74 ha. Mit riesigen Bäumen und den altbewährten Palmen gab das ein schönes Gesamtbild ab.




Später bekamen wir auch einen ersten tieferen Einblick in die Flora und Fauna von Neuseeland, als wir in die  Auckland Fernery, einem künstlich angelegten Garten mit allerhand unterschiedlicher Bäume, Pflanzen und Tiere ziemlich interessant war.





Freitag Abend/Nacht hatten wir eine Tacco - Night gemacht, d.h. jeder, der ebenfalls etwas abhaben wollte zahlte einfach 5 Dollar. In unserem Fall machte Tim das Essen. Das ganze ist ziemlich gesellig weil man sich bei gutem Essen unterhält und Erfahrungen austauscht. Jedoch unterhielt wohl Tim alle am Tisch mit seinen besonders außergewöhnlichen Erlebnissen, über die er berichtete. Er war ca. Mitte 40 und kam ursprünglich aus den USA. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr war er herumgereist und hatte schon sehr viel von der Welt gesehen. Man brauchte ihn nur über eine bestimmte Stadt etwas zu fragen und er konnte es fast immer beantworten, weil er dort schon gewesen ist. Mit dem Verkauf von Kunstwerken verdient er sich Geld und reist dann den Rest des Jahres herum. Er plant sogar ein Buch zu schreiben, in dem es um die Leute gehen soll, die er auf seinen Reisen kennengelernt hat (Das werd' ich mir auf jeden Fall kaufen). Er erzählte davon, was es in den Vereinigten Staaten bedeutet einer Frau tequila shots auszugeben oder welche besonderen Gewürze es in Mexico gab - und noch vieles mehr. So verbrachten wir die Abendstunden bis wir dann 2 Uhr nachts müde und geschafft vom Tag ins Bett fielen. Am Tag hatten wir samstags und sonntags ein paar organisatorische Dinge erledigt, wie eine Sozialversicherungsnummer zu beantragen oder ein Konto zu eröffnen. Zum Glück waren alle Mitarbeiter sehr nett, sodass alles sehr schnell ging! Des weiteren waren wir noch "shoppen" gewesen und hatten uns jeder eine flat cap gekauft - natürlich nur der Sonne wegen ;)



 Es ist interessant zu sehen, wie viele Gutscheine in einer Stadt verteilt werden, wo sich so viele Backpacker wie in Auckland befinden. Die Tourismusbranche ist vollkommen darauf ausgelegt. Reisende geben zwar im Durchschnitt auf kurze Zeit weniger aus, auf längere Zeit jedoch sehr viel mehr. Deswegen gibt es auch mehrere große Hostel-Ketten, Backpacker-car markets, Busunternehmen für Backpacker und vieles mehr. Hält man die Augen immer offen kann man gut sparen. Ein Mädchen aus dem Hostel berichtete darüber, dass sie schon einige Wochen ins Fitnesscenter geht, das aber immer wieder wechselt weil diese unterschiedliche Gutscheine haben, wo man solche dann kostenlos und unverbindlich testen kann. Mit einer BBH-Karte (Jugendherbergsausweis der BBH-Hostelkette) spart man bis zu 4$ pro Nacht in einem Hostel, bekommt Rabatte auf Aktivitäten, wie Bungee-jumpings oder bei Fährüberfahrten usw. Alles sehr wichtig zu wissen! Nachdem wir dann Sonntag den letzten Abend unseres Aufenthalts im Brown-Kiwi verbracht haben, wo wir nochmal ausgiebig erzählten und Adressen austauschten und Treffen ausmachten.



So werden wir also Weihnachten in Wellington (im Süden der Nordinsel) am Strand verbringen! Unsere Reisemöglichkeit haben wir nun auch: das Busfahren. Es gibt da ein sehr gutes Angebot per Bus zu reisen. Man bezahlt bspw. für 10 Trips (1 Trip=Fahrt von einem Ort zum anderen) einen Festpreis und kann dann innerhalb eines Jahres diese Trips aufbrauchen und auf der Busstrecke überall aussteigen und bleiben wo man will. Das ermöglicht natürlich eine gewisse Freiheit!
Bei uns ist gerade Montag um 15.37 Uhr. Wir sind vor ein paar Stunden bei unserer Gastfamilie angekommen. Alles ist sehr wüst und unordentlich - eine Künstlerbude eben :D Wir sind ziemlich gespannt, wie die Zeit hier wird. Drei Wocheh haben wir vor zu bleiben. Danach geht es über das Northland nach Wellington. Heute noch geht es an den Strand, endlich :)

See ya,
Max :)

Donnerstag, 4. Oktober 2012

"Come, give me a hug!"

So, nun bin ich schon zwei Tage in Auckland und habe endlich Zeit gefunden etwas zu schreiben. Als wir vor zwei Tagen im Flieger gesessen hatten hätte man denken können man landet gleich im Vogtland, denn so oder so ähnlich sah Auckland von oben aus! Da sind wir schon 20000 km unterwegs und stehen wieder im Vogtland :)
Gleich nach Ankunft brachte uns ein Shuttlebus direkt in unser Hostel - das Brown Kiwi, einem familär gehaltenen Hostel im Herzen des Künstlerviertels Aucklands, Ponsonby. Von außen wirkte das Hostel eher wie eine Bruchbude, von innen jedoch war es sehr gemütlich! Begrüßt wurden wir von einer älteren Dame, die sehr fürsorglich war und uns in allem weiter half. So wollten wir also in unser Zimmer gehen, da hörten wir schon die ersten Deutschen erzählen. Tja, und so hat sich das innerhalb der Tage angesammelt. Mindestens 1/3 aller Bewohner des Hostels, so glaube ich, sind wohl deutsch. Einerseits ist es ja schön zu wissen, dass noch andere aus der Gegend kommen aber andererseits ist es nicht gerade förderlich sich die ganze Zeit auf Deutsch zu unterhalten!
Nach dem Einchecken ging es gleich zur lokalen Bücherei um dort erst einmal ins Internet zu gehen - glücklicherweise kostenlos! Als wir dann die Bibliothek verließen wollte mein Bruder ein Bild von mir machen, im Hintergrund war die neuseeländische Flagge. Jedoch hatte er Schwierigkeiten die richtige Einstellung zu finden. Da kam eine ältere Frau vorbeigelaufen und fragte ganz spontan ob sie ein Bild von uns machen solle. Wir stimmten natürlich zu. So unterhielten wir uns währenddessen mit ihr. Sie wollte so viel wissen und war so freundlich (sie kniete sich sogar hin um die optimale Kameraeinstellung zu finden :D) bis sie dann plötzlich sagte:"Come, give me a hug!" Also haben wir sie umarmt, einfach so. Das ist Neuseeland, hab ich mir nur gedacht!

Auckland am Tag unserer Ankunft 

Am nächsten Tag dann erkundeten wir die Stadt. Obwohl sie wohl eher zu den größeren Städten mit 1.2 Millionen Einwohnern zählt ist die Bevölkerungsdichte sehr gering. Die meisten Aucklander leben eher außerhalb der Innenstadt. Deshalb ist im CBD (Central Business District) und am Hafen eher weniger los. Die Wahrzeichen der Stadt sind die Harbour Bridge (die wollen wir uns heute mal anschauen) und der Sky Tower (oben im Bild zu sehen). Wir liefen entlang der Victoria Street (eine der größeren Straßen mit vielen Ladenzeilen) und fanden bald eine wunderschöne Parkanlage - den Albert Park.

Mit vielen Palmen und exotischen Pflanzenarten war das ganze schon ein guter Vorgeschmack für die Wildnis, die wir noch erkunden wollen ;)
Ab dort ging es dann wieder am Hafen zurück. Spontan wie wir sind :D waren wir dann mal eben Eislaufen (kostenlos versteht sich), gesponsert von ANZ, einer großen Bank in Australien und Neuseeland! Wusstet ihr das es in Neuseeland andere Größenangaben für Schuhe gibt? Wir auch nicht :D Deshlab mussten wir erst unsere Füße zeigen und bekamen dann welche, die mehr oder weniger passten^^ So ging es etwas wackelig auf die Eisbahn - eine schöne Abwechslung :)


Weiter in Richtung Harbour Bridge sahen wir etwas später einige Luxusyachten, wofür Auckland ja ebenfalls bekannt. Deshalb wird die Stadt ja auch "City of Sails" genannt - also Stadt der Segel. 
So im großen und ganzen war es das wohl gewesen. Obwohl da fehlt noch was! Ich als armer Backpacker muss natürlich auch versuchen viel zu sparen! Darum fülle ich mir das Wasser immer in Flaschen ab! Einziges Problem: Das Wasser ist mit Chlor angereichert, weshalb es wie Schwimmbadwasser schmeckt! Aber es gibt einen Trick das zu überwinden. Einfach bis fünf Sekunden nach dem Trinken die Luft anhalten und schon  
schmeckt man das Chlor nicht :D 
Und wieder fällt mir etwas ein, was ich schreiben kann^^ Da las ich gestern zufällig einen Aushang im Hostel, in der von einer Pub Crawl die Rede war, also einer Kneipentour. 4 Bars, 4 Drinks, nur 5$. So billig hätte man das wohl nirgendwo anders bekommen. Also sind wir dorthin und hatten viel Spaß :) Beinahe hätte mein Bruder bei einem Spiel dort einen SkyDive (Fallschirmsprung) gewonnen - das wäre super gewesen! Wir waren eine lustige Truppe von bestimmt 50 Mann. Durch die Stadt zu laufen machte so natürlich viel Spaß - es ging quer über Kreuzungen und die Lautstärke war seeeehr hoch :D Alles in allem war es ein schöner Abend gewesen! Nur leider waren auch hier mindestens 40% Deutsche dabei.
Heute (Freitag) haben wir geplant in eine Bar zu gehen um dort unseren Gastvater Christian kennenzulernen, der dort mit seiner Band auftritt. Wir werden bei ihm und seiner Familie ab nächste Woche Montag arbeiten - fünf Stunden arbeiten für Essen und Unterkunft. Am Abend darauf wollen wir im Hostel zusammen mit vielen anderen Leuten mexikanisch kochen - ob das was wird :D 
Und mit "gewichtigen" Grüßen ins weit entfernte Deutschland schließe ich ab. 

Bis Bald, euer Weltenbummler :)





Dienstag, 2. Oktober 2012

Hong Kong - Megacity :D

Ich kann es kaum fassen. Da sitze ich. Auf dem Boden der Central Station. Ein "Tag" (eigentlich nur ein paar Stunden) in der Megastadt Hong Kong liegt hinter mir - voller Menschen, eindrucksvoller Impressionen (wie riesigen Wolkenkratzern) und einer für mich total unbekannten Lebensmentalität bzw. Kultur. Nachts um 0.15 nach MEZ kamen wir an. Nachdem wir uns akklimatisiert hatten ging es geradewegs mit dem Airport Express, einem Zug, der einen vom Flughafen zur Central Station bringt, in die Stadt. Ziemlich erschöpft warteten wir dann auf unseren "Guide", der uns durch Hong Kong führen sollte. Leider hatten wir kein W-lan, sodass wir ihm nicht schreiben konnten. Glücklicherweise jedoch kam er doch noch. So führte er uns also zielstrebig durch die Stadt, schien genau zu wissen, wo er lang lief währenddessen wir leicht zu Begeisternden folgten ohne auch nur den geringsten Schimmer zu haben, wo wir uns gerade befanden. Dabei sahen wir u.a. den zoologischen Garten, den "wet-market" (an den Straßenrändern einer engen Gasse werden allerhand Gemüse, Obst, Stoffe und lebende Meeresbewohner zum Verkauf angeboten), und den Kontrast Baumartenvielfalt neben modernster Architektur und natürlich die Skyline!
Hier noch ein paar lustige Sachen, die wir sahen oder von denen uns berichtet wurde:
--> nachmittags treffen sich immer die Frauen, die sich dann innerhalb von Einkaufspassagen an den Rand auf zusammengefaltete Kartons setzen und dort erzählen, sehr laut lachen und sich gegenseitig die Nägel lackieren :D
--> man wird als Europäer die ganze Zeit beobachtet - hier waren wir die Ausländer!
--> es gibt einen Laden, wo man sich ein Huhn lebend aussucht und dieses dann frisch geschlachtet (natürlich alles sichtbar für den Käufer) serviert wird
--> als "Nicht-Chinese" ist man eine Attraktion, eine Art Z-Promi, dass sich darin widerspiegelt, dass Chinesinnen mit dir Fotos machen wollen (wir haben das hautnah miterlebt :D)
--> kleine "Diaries" (eine Art Tante Emma - Laden) werden abends zu Bars umfunktioniert -> SPARTIP, da viel günstiger als normale Bars
wet - market
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Wolkenkratzer mit angrenzendem Urwald :D

Das war's erst mal wieder. Liebe Grüße aus dem fernen Osten :)
Max