Donnerstag, 11. April 2013

Gefangen im Bann der Berge


Gleich nach Queenstown fuhr uns der nakedbus zum schön gelegenen Wanaka, was auch als „kleines Queenstown“ bezeichnet wurde. Meiner Meinung nach war Wanaka noch um einiges eindrucksvoller. Wanaka war bekannt für dessen See, der den gleichen Namen wie die Stadt trug. Das Panorama, welches sich am See abspielte war wieder einmal, typisch Neuseeland, wunderschön. 





Am Tag unserer Ankunft wurde gleich noch die örtliche Attraktion, die „Puzzling World“ abgegrast, in der man  Sinnentäuschungen teils betrachten teils selbst austesten konnte. Insgesamt ein gutes Konzept, jedoch viel zu kurzweilig, so fanden wir, weshalb wir auch bald wieder zum Hostel zurückkehrten.




Auf einer Empfehlung hin von einer unserer damaligen Gastfamilien schwammen wir dann noch am Abend im Lake Wanaka und genossen dabei die Aussicht und das erfrischende Wasser – herrlich!

Was wäre ein Stopp auf der Südinsel ohne eine Bergbesteigung? Gleich am darauffolgenden Tag bestiegen wir den Mount Roy, von dem man aus eine wunderbare Sicht auf den „Mt. Aspiring“ hatte, dessen Gipfel noch mit Schnee bedeckt war. 

Dem Weg über trafen wir immer wieder ein paar dieser Weggefährten hier. 



Der Weg war folglich immer gut gedüngt gewesen ;)
Auf dem Gipfel hatten wir keine anderen Probleme diverse Handstände zu machen, um das Bild nur so mit visuellen Reizen zu überladen ;D





Normalerweise hätte man, ohne Auto, mindestens 10 Stunden für den Walk gebraucht, da man erst von der Stadt zum Berg selbst ca. 2 Stunden laufen musste. Jedoch nahm uns spontanerweise ein älterer Herr einer Pension, in der wir nach dem richtigen Weg gefragt hatten, mit zum Startpunkt des Walks. Rück zu hitchikten wir, was überraschend gut klappte. Nach bereits zwei Minuten hielt ein Auto. Unsere Zeitspanne für das Trempen wird immer größer: von zwei Minuten bis vier Stunden haben wir schon alles erlebt!

Nach Wanaka stand der letzte große „Hike“ an, den wir im Mount Cook National-Park laufen wollten. Da wir kein Auto besaßen blieb uns keine andere Möglichkeit in einem Ort nahe zum Startpunkt des Walks zu übernachten und dann per Shuttle geradewegs in die Mount-Cook-Village zu fahren. Unser Plan war die „Mueller-Hut“ in zwei Tagen zu laufen, heißt man läuft bergauf zur Hütte, übernachtet eine Nacht dort und erlebt den Sonnenauf- und untergang und steigt dann am nächsten Tag wieder ab. Das Problem war nur, dass diese Wanderung sehr beliebt war und das Prinzip „first come first serve“ herrschte, was bedeutet, dass der, der als erstes kam und eine Nacht in der Hütte buchte eine bekam. Wenn man jedoch zu spät dran war hätte man keine Chance mehr gehabt. Da wir auf das Shuttle angewiesen waren war das eine Glückssache für uns…. Und wir hatten Glück!!! Wir konnten eine der letzten Plätze ergattern – was für ein Wunder :)



Voller Tatendrang starteten wir den Walk. Das Wetter war herrlich, der Himmel war blau und klar – was wollte man mehr? 



Die erste anderthalbe Stunde mussten wir ca. 2000 Stufen steigen, was sich als sehr anstrengend gestaltete. 


Gleich danach kletterten wir über Felsen, bis wir nach einem vierstündigen Aufstieg den Gipfel erreichten und einen fantastischen Blick auf den Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands mit 3750 m hatten. 


Die Aussicht von der Hütte aus


Nach kurzer Verschnaufpause erklommen wir noch einen nahegelegenen Gipfel in ca. einer Stunde, der uns mit dem spektakulärsten Ausblick beschenkte, den ich in Neuseeland gesehen hatte.
Ein fantastischer Platz um für ein paar Stündchen zu relaxen!

Diverse Steinskulpturen waren im Laufe der Jahre von Wandern errichtet wurden








Dieser Mount Olivier war Sir Edmund Hillarys (neuseeländischer Bergsteiger, der als einer der ersten Menschen überhaupt den Mount Everest erklommen hatte) Erstbesteigung gewesen.

... in den späteren Abendstunden


Die wirkliche Überraschung war der Sonnenaufgang am nächsten Tag, der sich hinter den Bergen abgespielt hatte.



Wolken schienen über die Bergspitzen in die Täler zu kriechen und sich dabei wahnsinnig schnell zu bewegen.





Mit dem Abstieg endete das Abenteuer Mt. Cook National-Park (leider schon viel zu früh) und damit die letzte große Wanderung in Neuseeland.



Die nächsten Tage über reisten wir geradewegs auf die Nordinsel nach Taupo, was hieß: jeden Tag 5 Stunden Busfahrt bis auf einen Tag, an dem wir drei Stunden auf der Fähre verbrachten um von Picton nach Wellington zu kommen. Wir kamen bei dieser Reise überall durch Orte, an denen wir schon gewesen sind und folglich viele Ereignisse verbanden. Oft mussten wir schmunzeln als wir uns gegenseitig an Dinge erinnerten, à la:“Weißt du noch, als…“


Einen Zwischenstopp gab es in Kaikoura - letzte Eindrücke der Südinsel


In Taupo angekommen trafen wir im Hostel viele Leute, die erst ihre Reise durch das Land der Kiwis begonnen hatten. Jetzt waren wir die, die schon sechs Monate hier waren und vor Erfahrungen nur so strotzten – ein komisches Gefühl auf jeden Fall!

In Taupo begaben wir uns zu den „Huka Fall“, einem Wasserfall, von dem viele Leute, die wir getroffen hatten, geschwärmt hatten. Uns haute der Anblick jetzt nicht so um – aber überzeugt euch selbst.



Als letzte Zwischenstation vor Auckland, dem Abflugort nach Sydney und später Deutschland brachen wir nach Raglan auf, dem Surfer-Mekka Neuseelands. Bereits eine Woche hatten wir hier Anfang November bei einer Gastfamilie verbracht und die Wellen genossen gehabt. Nun war es  Zeit genau das zu wiederholen.
Das Hostel bot einen „Hot tub“ (Whirlpool) und ein kostenloses Shuttle vom Hostel zum Strand. Die nächsten Tage also wechselten sich Surfen und Baden ab, während wir auch kulinarisch mit Nachos oder Fish’n’Chips das Abenteuer langsam ausklingen ließen. Die Augenblicke als sich alle Hostelgäste vorbereiteten zum Strand zu fahren und wir schließlich im Auto saßen, chillige Musik hörten und bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Strand fuhren, voller Vorfreude auf die Wellen, das Surfen – spätestens da war mir bewusst, dass ich das ziemlich vermissen, der nächste Surfurlaub aber bestimmt irgendwann kommen würde.

Mein Lieblings-Surfstrand in Neuseeland - Ngarunui Beach :)


Nun sind wir wieder in Auckland, der Stadt, in der alles begonnen hatte und in dem Hostel, welches unser erstes in Neuseeland gewesen war – „The Brown Kiwi“. Am Samstag geht’s nach Sydney für ein paar Tage, dann nach Hause. Unglaublich – jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke.
But all things come to an end…

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